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Generationenkonflikt

„Man kann in der Wahl seiner Eltern nicht vorsichtig genug sein“ meint Paul Watzlawik.

Diese ironische Bemerkung bezieht sich auf eine Vergangenheit, die geschehen und damit unumkehrbar ist. Und dennoch ermöglicht ein neuer Blick auf die eigene Biographie, dass man den Eltern gegenüber nachsichtiger wird und milder auf die ehemals Mächtigen blickt.

Die Beziehung zu unseren Eltern ist auch im Erwachsenenalter von großer Bedeutung. Ihre Qualität kann viele Lebensbereiche fördern, aber auch blockieren. Der Umgang der Generationen miteinander ist jedoch häufig durch negative Ereignisse, Missverständnisse, Gefühle von Ungerechtigkeit, unterschiedliche Abhängigkeiten und vor allem durch die unterschiedlichen Perspektiven auf die gemeinsame Historie geprägt. Im Jetzt spielen in Bezug auf die Älteren Gebrechlichkeit, Krankheit, Einsamkeit, finanzielle Sorgen, Grenzüberschreitungen, überzogen empfundene Forderungen und Macht oft eine Rolle. Der jüngeren Generation wird ein Mangel an Dankbarkeit, Desinteresse, zu wenig Kontakt und der Bruch familialer Traditionen unterstellt. Unverständnis, Enttäuschung, Misstrauen, Schuldgefühle und Kontaktabbrüche sind die Folgen.

Auf diese Weise geht ein enormes Potenzial verloren, weil der Zugriff auf die familiären Ressourcen gestört ist. Besondere Anforderungen, wie das Zusammenleben mit einem psychisch kranken Kind oder die Versorgung eines chronisch kranken Eltern- oder Großelternteils sind familiäre Entwicklungsaufgaben, die aus systemischer Sicht gemeinsam bewältigt werden müssen und unterschiedliche Aufgaben an das Familiensystem (Partner, Geschwister, Kinder, Eltern, Großeltern) stellen. Auch in der modernen Medizin hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Bewältigung psychischer und körperlicher Erkrankungen unter Einbeziehung der Familie wesentlich besser und schneller gelingt.

Ohne Nachsicht, Vergebung und Versöhnung den Vorfahren und Nachfahren gegenüber, aber auch ohne klare Grenzziehungen und ehrliche Reflektion kann das nicht gelingen.

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